19/10/12 Vattenfall veröffentlicht Studie ohne Wert

Der Berliner Stromnetzbetreiber Vattenfall hat bei den Wirtschaftsprüfern der KPMG ein Gutachten in Auftrag gegeben was den Wert des Berliner Stromnetzes berechnen soll. Wenig überraschend, kommen die Gutachter nun in der vor kurzem veröffentlichten Studie auf einen Wert von 2,5 Milliarden Euro. Diesen Wert hatte Vattenfall bereits vor dem Start des Volksbegehren verkündet.  

Diese Angabe ist allerdings ohne Wert, da in dem Gutachten allein der Sachzeitwert des Netzes geschätzt wurde. Der Sachzeitwert ist allerdings für den Netzrückkauf unerheblich. Denn seit der Rechtsprechung durch den Bundesgerichtshof mit dem sogenannten „Kaufering-Urteil“ von 1999 ist klar, dass der Sachzeitwert zur Kaufpreisfindung nur dann herangezogen werden darf, wenn dieser sich nicht erheblich vom Ertragswert unterscheidet. Er darf nur um etwa 10 Prozent höher liegen als der Ertragswert. Relevant ist deshalb die Berechnung des Ertragswertes des Berliner Stromnetzes. An dieser Berechnung scheint Vattenfall jedoch wenig Interesse zu haben. Die nötigen Daten hält der schwedische Energiekonzern weiter zurück.

Bisherige Berechnungen zeigen auch warum: In einem Gutachten, das die Senatsverwaltung für Wirtschaft 2011 in Auftrag gegeben hat, wird das Stromnetz nach dem Ertragswertverfahren auf maximal 370 Mio. Euro geschätzt. Vor wenigen Wochen wurde zudem ein von der Industrie- und Handelskammer in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht, welches zeigt, dass der Rückkauf des Berliner Stromnetzes ohne zusätzliche Belastungen des Haushaltes möglich ist.

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